Meine Schwester ist daaaa! Ich habe mich so unglaublich gefreut, es war so toll, sie in die Arme zu schließen und ganz feste zu drücken. Hanna kam am 17.3. mit ihrer Freundin Katharina in Accra an, ich holte sie vom Flughafen ab. Ich konnte es gar nicht fassen, als sie endlich vor mir stand! Es ist schon so unfassbar lange her, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe. Und doch sind wir uns noch immer so vertraut. Und es gab viel zu erzählen! Aber das meiste davon musste bis zum nächsten Morgen waren, denn als wir in Swedru ankamen, fielen wir erstmal ins Bett. Am nächsten Morgen konnten wir glücklicherweise ausschlafen (wobei das hier ja auch immer relativ ist, wie Hanna und Katharina auch schnell feststellten :D) und dann begleiteten die beiden mich mit in die Schule. Ich glaube, sie waren ganz schön überfordert mit Allem 😀 Aber das erinnert mich nur daran, wie ich vor sieben Monaten das erste Mal selber in die Schule kam und einfach keine Ahnung von Nichts hatte. Und auch der erste, alleinige Gang durch Swedru war wohl nicht allzu einfach – auch das kann ich bestens nachvollziehen! Aber lest selbst, was Hanna dazu schreibt:
Der Schweiß läuft bei konstanten 33 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von annähernd 100% rund um die Uhr, auch abends kühlt es sich nicht ab. Duschen bringt da nicht ganz so viel, aber daran gewöhnt man sich ganz gut, denn es geht ja allen so. Sehr viel gewöhnungsbedürftiger ist es, ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Wenn wir als Weiße durch die Straßen liefen, waren wir sofort die Attraktion der ganzen Straße, die Ghanaer schauten her, riefen „Obruni“ („weißer“), fassten dich an und freuten sich riesig. Vor allem die Kinder sind total aus dem Häuschen. Und auch wenn das extrem anstrengend ist, sind sie doch alle wahnsinnig herzlich und gastfreundlich. Fragt man jemanden zum Beispiel nach der Richtung zum Guest House, so beraten sich zuerst zehn Leute, dann nimmt dich einer bei der Hand, führt dich durch die ganze Stadt zum Ziel, wünscht dir einen schönen Abend und trottet dann zufrieden zurück – für sie eine Selbstverständlichkeit.
Das ganze Leben spielt sich draußen ab, die Straßen sind voll, laut und häufig leider sehr dreckig.
Ab Freitag durfte ich mir dann freundlicherweise eine ganze Woche freinehmen, um meiner Schwester ein wenig von dem wunderschönen Ghana zu zeigen. Ich konnte es gar nicht abwarten: Ich liebe dieses Land und wollte Hanna unbedingt daran teilhaben lassen. Unser erstes Ziel – mit der ersten Tro-Fahrt für die beiden – hieß Cape Coast. Von dort aus nahmen wir uns weiter ein Taxi nach Elmina und besichtigten die Sklavenburg. Das Programm habe ich ja Ende Februar schon einmal gemacht, von daher verzichte ich jetzt hier auf detailliertere Ausführungen dazu. Die beiden gefiel es glaub ich ganz gut und interessant war auch, dass vor der Burg eine riesige Bühne aufgebaut war – von der „Healing Jesus Campaign“. Wie ein Konzertgelände sah das aus. Ein sehr gutes Beispiel, für den vielerorts fanatischen christlichen Glauben hier in Ghana.
Wir übernachteten im Hans’ Cottage (ja, der Name kommt wirklich von einem Deutschen :D), von Cape Coast kommend auf halbem Weg zum Kakum Nationalpark. Dieses Cottage ist eigentlich sehr sehr teuer – wir konnten allerdings im Schlafsaal unterkommen und von daher wurde es dann doch erschwinglich. Dafür war das Gelände superschön: Eine große Teichlandschaft, das Restaurant auf Stelzen hineingebaut und Bäume, die von Vögeln übervölkert waren. In dem Teich sollen sich Krokodile tummeln, wir bekamen ob der kurzen Zeit, die wir da waren jedoch keins zu Gesicht. Am nächsten Tag ging es früh weiter, denn wir wollten noch vor den Massen im Nationalpark sein. Der Kakum Nationlpark neben Cape Coast wohl die bekannteste Touristenattraktion hier in Ghana und dementsprechend erwarteten wir auch viel. Und enttäuscht wurden wir bei Weitem nicht! Der Park ist ein Stück sekundärer Regenwald und steht natürlich unter Schutz. Man lernt viel über die Zusammensetzung des Waldes, über Fauna und Flora, über Geschichte und Entwicklung. Es werden verschiedene Touren durch den Wald angeboten, wir entschieden uns für das Highlight: Den Gang über den Canopy-Walkway! Es war atemberaubend! Man wandelt über Brücken durch die oberen Schichten des Regenwaldes und genießt eine wahnsinnige Aussicht. Hanna und Katha waren ganz begeistert, es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, tief in den ghanaischen Regenwald abzutauchen. Leider war diese Tour sehr schnell wieder zu Ende und nach Stärkung mit Eis und Palmwein ging es per Anhalter nach Cape Coast zurück. Den Nachmittag bereiteten wir uns eine leckere Guacamole zu (die Avocadozeit hat angefangen! Yummy) und genossen die Aussicht auf der Dachterrasse unseres Guest Houses. Beim Strandspaziergang (der hier wirklich nicht zu empfehlen ist) lernten wir noch zwei weitere nette Freiwillige kennen und den Abend ließen wir im Oasis bei Musik, Cola und Skat ausklingen.
Da das Castle am Samstagnachmittag schon früh geschlossen war, setzten wir dies auf den Sonntagvormittag an. Ich schenkte mir allerdings die erneute Besichtigung und setzte mich stattdessen mit meinem Buch an den Strand 🙂 Anschließend liefen wir zur Tro-Tro-Station und versuchten, ein Tro nach Kumasi zu bekommen. Das gestaltete sich zwar nicht als allzu schwierig, allerdings mussten wir dann noch sehr lange warten. Sonntag halt.
Der Regen fing an, als wir Kumasi erreichten. Es war dunkel geworden, der Himmel wolkenverhangen und wir wurden an einem kleinen Platz herausgelassen. Endstation. Frage: Wo sind wir? Ich bin zwar schon einige Male in Kumasi gewesen, allerdings ist Kumasi riesengroß. Der Regen drohte immer heftiger zu werden. Aus dem Grund ließen wir uns von einem Taxifahrer überreden, direkt ins Hostel gebracht zu werden. Der Preis war fair und das Hostel super! Es ist von der Presbyterian Church und liegt direkt zentral im Stadtteil Adum. Nur zu empfehlen! Es stellte sich heraus, dass wir von der Entfernung her auch hätten laufen können, aber so wurden wir sicher ans Ziel gebracht. Der Regen war mittlerweile stärker geworden und prasselte auf dem kurzen Weg vom Auto ins Hostel auf uns herab. Aber wir waren im sicheren Hafen und bezogen Quartier. Witzigerweise traf ich dort auch noch Janine und Franziska – zwei Freiwillige vom Roten Kreuz, die ich bei der Novemberwanderung in Koforidua kennengelernt hatte. Sie kamen vom Lake Bosumtwi und sagten, der sei gut in Form eines Tagesausfluges von Kumasi aus zu schaffen. Das klang doch gut, so mussten wir nicht am Ende der Woche noch mal umziehen, sondern konnten einige Tage in Kumasi bleiben.
Montags machten wir einen ausgiebigen Stadtbummel. Dafür führte uns der erste Weg in das bekannte Kulturzentrum Kumasis. Dies ist ein weitläufiges, frei zugängliches Parkgelände. In einzelnen Häusern sind Handwerker angesiedelt, die sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen ließen und Fragen beantworteten. Wir erfuhren eine Menge über die Kenteweberei, Schnitzkunst, Malkunst, Töpferei, Goldschmiedekunst und viel mehr. Es war super interessant und wir verbrachten hier mehrere Stunden. Zwischendurch erstanden wir Kleinigkeiten der Handwerker. Es war ein wunderschöner Vormittag, doch allzu viel Zeit hatten wir nicht: Wir wollten noch zum Zentralmarkt. Also verließen wir das Gelände mit vollen Taschen, bogen nach links ab… Und schauten einem Dromedar in die Augen. Moment – irgendwas passt da nicht. Da stand ein Dromedar auf der Straße! Mitten in Kumasi! Und irgendwas stimmte da wirklich nicht, auch die Bewohner schauten sich ungläubig und verunsichert an. Zwar standen wir direkt vorm Zoo… Aber das Dromedar sollte doch wohl besser in den Zoo und nicht vor die Eingangstür! Ein Verantwortlicher war weit und breit nicht zu sehen. Plötzlich fand das Dromedar Interesse an drei weißen Menschen und trat ein paar Schritte auf uns zu. Wir flohen vorsichtshalber 😀 Bis eine Frau sich ein Herz nahm und das Tier mit ihrem Besen zurück durch die Tür jagte. Na denn 😀 Wir liefen also weiter zum Zentralmarkt. Doch was uns dort erwartete, dafür waren wir nicht gewappnet. Ich bin zwar früher schon einmal hier gewesen – dort allerdings mit meiner ortskundigen Gastschwester, und es war ein Sonntag direkt nach Weihnachten gewesen, dementsprechend also längst nicht so voll. Wir wurden erschlagen. Von den Menschenmassen, von der Geschäftigkeit der Leute, von den Waren, von den engen Gassen auf dieser riesigen Fläche. Es dauerte nicht lange, und wir hatten uns vollends verirrt. Drei Obrunis alleine auf dem Markt. Das war keine so gute Idee. Wir fielen natürlich überall auf, viele Leute wollten natürlich uns erst Recht etwas verkaufen, anderen standen wir nur im Weg in diesen engen Gassen. Es war ein Gewusel, aus dem es keinen Ausweg zu geben schien. Wir liefen durch den Bereich für Textil und Schmuck, Fleisch, Fisch, Gemüse und Getreide, Bohnen usw. Es gab alles, es war Wahnsinn. Uns stellte sich die Frage: Wie organisiert sich so etwas? Wie kommen die Waren hierher, wie wieder weg? Und: Wer kauft das alles? Alles Fragen, die unbeantwortet blieben, aber wir hatten genug gesehen. Es reichte, wir wollten einfach nur noch weg. Aber: Wie? Der Plan war, so lange in eine Richtung zu laufen, bis wir irgendwann an einen Rand kämen. Früher oder später ging der Plan auch auf und mühsam konnten wir uns aus dem Gedränge befreien. Puh, einmal und nie wieder. Respekt an die Marktfrauen.
Dienstags sollte etwas ruhiger werden und wir fuhren zum Lake Bosumtwi. Dies ist ein sehr großer See südöstlich von Kumasi und wird von den Ashanti (der um Kumasi lebenden Volksgruppe) als heilig verehrt. Man ist sich über die Entstehung des Sees im Unklaren, man vermutet, dass er vor vielen Jahren bei einem Meteoriteneinschlag entstanden ist. Der See besitzt weder Zu- noch Abflüsse und ist an einigen Stellen bis zu 70m tief. Es bot sich ein wunderschönes Bild: Dieser ruhige, sehr große See, im Hintergrund die Berglandschaft. Die Fischer, die auf ihren Brettern sitzen und bis den Händen paddeln, vor sich einen Korb zum Fischfang. Aus religiösen Gründen ist es ihnen nicht erlaubt, Boote zu benutzen. Es war superschön. Wir saßen am Ufer des Sees, lasen, spielten Karten und schlürften frische Kokosnüsse. Ach, was ging es uns gut.
Mittwochs lief dann nicht ganz so reibungslos. Unser Ziel war Obuasi, etwas eineinhalb Stunden südlich von Kumasi. Ghana wird nicht umsonst die „Goldküste“ genannt, früher genauso wie heute, ist Ghana reich an Goldvorkommen, welches in verschiedenen Städten abgebaut wird. Obuasi gehört dazu. Doch kaum meldeten wir uns im Büro für die Besichtigung, bekamen wir einen mitleidigen Blick: Die Miene ist seit letztem Jahr für Besucher geschlossen, es gibt einen Defekt an der Rampe, die Besucher hinabbringen soll. Juhu, danke! Super, echt! Eineinhalb Stunden für nichts… Und den gleichen Weg zurück. Grummel. Immerhin waren die Leute nett und auf dem Rückweg kamen wir an der MMT-Station in Kumasi an, sodass wir uns nach den Abfahrtszeiten erkundigen konnten. Uns wurde das Owabi Wildlife Reserve empfohlen, etwa eine halbe Stunde westlich von Kumasi. Spontan nahmen wir uns ein Taxi und kamen am Büro des sehr ländlich gelegenen Reservats an. Freundlich wurden wir begrüßt und direkt starteten wir unsere Tour durch das Reservat. Es war superschön! Das hätte ich nicht erwartet. Es war tiefer Regenwald und wir liefen einfach nur. Dieses Gefühl, abgeschottet zu sein von allem, Vogelzwitschern, Insektenzirpen, man sieht Termitenhügel und Vögel über Vögel, Schmetterlinge und eine atemberaubende Flora. Unter gigantischen Bambushainen machten wir eine Pause und eine weitere bei einem kleinen Stausee. Wir genossen die Landschaft und den Augenblick, nur wir, hier, alleine auf der Welt. Wahnsinn.
Unsere Siebensachen im Gepäck, brachen wir Donnerstag früh auf in Richtung Norden und checkten in Mampong in einer ziemlich schäbigen Absteige ein. Es war ja nur für eine Nacht. Den Nachmittag noch vor uns wollten wir zu den Mframabuom-Höhlen bei Nsuta. Auf mit dem Taxi in dieses kleine Dorf! Ja… Da standen wir nun und wurden kritisch beäugt. Alle schienen mit ihren Blicken zu fragen „Was wollt IHR denn hier in diesem kleinen Dorf…?“ Naja so fühlten wir uns auch. Dennoch konnte uns niemand die Frage beantworten, wie wir denn nu zu diesen Höhlen kommen sollten. Irgendwie sprach auch kaum jemand richtig Englisch. Auf’s Geratewohl liefen wir einfach mal los, in eine Richtung, die uns plausibel erschien. Am Ortsausgang trafen wir dann einen, der uns spontan den Weg zeigen wollte. Er musste nur noch seine Schuhe suchen. Wir gingen also los, in eine andere Richtung. Vor diesem Ortsausgang, trafen wir drei alte Damen auf ihren Stühlen unter’m Baum sitzen. Natürlich sprachen die kein Englisch, sondern unterhielten sich nur mit unserem selbsternannten Guide. Immer mehr Leute kamen hinzu und diskutierten angeregt. Wir saßen einfach da und warteten ab. Irgendwann stellte es sich heraus, dass es wohl viel zu weit sei, zu laufen. Wir bräuchten ein Auto. Also sollte irgendjemand ein Auto organisieren. Währenddessen kam schon der nächste, wir sollten uns doch vorher erst beim Chief anmelden. Also auf zum Chief. Der Chief war nicht da. Also sein Stellvertreter. Alles klar, es kann losgehen. Moment – wohin? Es gibt zwei Möglichkeiten. „Das mit dem kürzeren Weg“ schlugen wir vor. Alles klar. Wir brauchen ein Auto. Okay, hier ist ein Auto. Alle Mann rein. Wir mit 11 anderen Leuten in einem Jeep. Alles klar 😀 Los ging’s, wir mit unserer Eskorte. Wir fuhren nicht weit die Straße hinauf und stiegen dann alle aus, um zu Fuß weiter durch hohes Gras zu stapfen. Tatsächlich kamen wir bei einer versteckten Höhle an. Und betraten sie sogleich. Es war stockfinster, doch zum Glück hatte jemand Taschenlampen organisiert. Die Höhle wimmelte von Fledermäusen! Boah war das krass. Wir gingen zeitweise echt in Deckung. Stück für Stück gingen wir tiefer in die Höhle hinein. Der Untergrund war schlammig, Wasser tropfte irgendwo. Hier hätten sich die Menschen versteckt, erklärte der Guide, wenn Gefahr drohte. Es war beklemmend. Und mit einem Mal sahen wir sie: Insekten. Spinnen. Oder was auch immer. Die Höhle war übersät damit! Tausende Viecher hingen an den Höhlenwänden! In ganz geringem Abstand. Egal wo man hinschaute, überall waren sie. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Was machten wir hier? Egal, weiter ging’s. Dann kam eine Passage, die nur etwa hüfthoch war. Wir mussten kriechen. Weiter oder zurück? Egal, weiter. Sagte ich. Wollte ich das auch? Ich bückte mich. Und sah, dass auch diese Decke übersäht war mit den Viechern. Ich stolperte vorwärts. Nicht nachdenken, nicht hinleuchten. Dann war es überstanden. Erstaunlicherweise klebte keines dieser Tiere an mir. Vermutlich hatten sie mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Puh. Endlich traten wir ins Freie. Geschafft, frische Luft füllte unsere Lungen. An einem Bach wuschen wir den Dreck von unseren Knien. Das war toll. Doch nicht noch einmal.
Freitag. Es war schon Freitag. Unser letzter Tag, morgen ging es für die beiden weiter nach Bolgatanga, ich sollte zurück nach Swedru fahren. Also noch mal voll genießen. Wir fuhren in das nächste kleine Dorf, von wo aus unsere Wanderung diesmal starten sollte. Die Landschaft war wunderschön: Grüne, üppige Landschaft, gesäumt von hohen Bergen. Einen Berg besteigen, das ist es, was wir uns für heute vorgenommen hatten. Wir standen allerdings vor einem Problem: In den Dorf, in dem wir soeben angekommen waren, um zum nächsten zu fahren (von wo aus die Wanderung starten sollte) erfuhren wir: Das Dorf gibt es gar nicht! Hier ist Endstation! Hm. Danke, Reiseführer. Zum Glück war es nicht ganz so dramatisch, da uns hier direkt ein Führer zur Seite gestellt wurde, der super lieb war und uns den beschwerlichen Weg auf einen Berg begleitete. Was wir dann oben sahen, hatten wir so nicht erwartet: Dieser Berg wird auch der „heilige Berg“ genannt und aus allen umliegenden Ortschaften kommen Menschen hierher, um zu beten und den Weg zu Gott zu finden und die Beziehung zu stärken. Sie blieben hier ein, zwei, fünf Wochen oder sogar mehrere Jahre. Anfangs gingen wir durch so etwas wie Camps; oben auf dem Berge war eine richtige Stadt entstanden, mit Verpflegung und festen Häusern. Wahnsinn. Es wimmelte von Menschen, die alle eine große Glaubensgemeinschaft bildeten. Wir genossen die tolle Aussicht und wurden herzlich empfangen.
Dies war der letzte Tag. Am Samstagmorgen in aller Frühe trennten sich unsere Wege. Es war super schade. Es versetzte mir einen richtigen Stich, meine Schwester ziehen zu lassen. Alles an ihr hatte mich an zu Hause erinnert. Irgendwie bin ich beizeiten doch froh, dass es nur noch knappe vier Monate bis zu meiner Rückkehr sind.
Am Freitag der darauffolgenden Woche stieß ich dann wieder mit ihr und Katha zusammen: Wir trafen uns an einer Station in Accra, um gemeinsam den letzten Abend zu verbringen. Die beiden hatten unterdessen im Norden viel erlebt und man merkte deutlich, dass sie sich schon ein wenig an die ghanaische Mentalität gewöhnen konnten. Das war schön zu sehen. Wir nahmen also ein Tro in Richtung Ada Foah, an die Küste der Voltamündung. Hier sollte es wunderschön sein und wir wollten den letzten Abend nutzen, noch mal etwas wirklich tolles zu sehen. Angekommen, wurden wir mit dem Boot zur Lodge gebracht. Und es war wirklich super toll. Hier mündet der Voltafluss ins Meer und man hatte die Möglichkeit, ganz geschützt schwimmen zu gehen. Die Lodge war auch super aufgemacht: Es gab viele kleine Hütten am Strand. Der Clou: Es gab keinen Boden! Das Bett stand also im Sand. Das war richtig witzig. Wir genossen den Abend in dieser paradiesischen Atmosphäre und gingen im Sonnenuntergang schwimmen. Der Moment hätte ewig andauern können.
Hannas Fazit der Reise?
Die Landschaft hat uns ziemlich umgehauen. Im Süden der Regenwald, im Norden die Steppe mit den Baobabs (diesen lustigen Bäumen, die aussehen, als hätte man sie aus dem Boden herausgerupft und falsch herum wieder eingepflanzt) insgesamt war die Reise sicherlich eine Erfahrung, die sich mir tief ins Gedächtnis eingebrannt hat und die ich nicht so schnell vergessen werde.