Der dritte Term

Soo nun neigt sich auch der dritte Term langsam dem Ende zu… Es ist so unglaublich. Nächste Woche schreiben wir Examen und dann… Nunja. Wie ich diesen Term rückblickend beschreiben würde? Interessant. Joa, doch. Auf jeden Fall anders. Der dritte Term hat bei uns an der Schule noch einmal alles umgeschmissen. Zum Positiven wie zum Negativen. Wobei, eigentlich überwiegt das Positive deutlich. Aber mal von vorne:
Die Schule hat einen neuen Administrator! Sir James. Nachdem unser lieber alter Headmaster von der Primary nach seiner Krankheit nicht imstande war, das Amt wieder aufzunehmen, musste jemand Neues her. Der Ersatz war gefunden und es sollte alles anders werden. Denn Sir James ist zwar ein sehr netter Kerl, allerdings weiß er auch was sein Ziel ist: Swedru Christ the King soll eine der besten Schulen Ghanas werden. Und nein, das halte ich nicht für übertrieben. Der zieht das durch. Mit Disziplin, Arbeitswillen und eisernen Regeln. Aber es wirkt. Die Schule ist still (was nicht zuletzt auch an der Fertigstellung von drei neuen Klassenräumen liegt), arbeitet und die Lehrer kriegen keine freie Minute mehr. Zwei haben deswegen gekündigt. Der Unterricht wird kontrolliert, die Exercises, die Einhaltung des Stunden- und Lehrplans. Sir James ist dabei extrem engagiert und akzeptiert sogar Verbesserungsvorschläge. Nur ist er mit dem Bild des Freiwilligen wohl nicht so ganz vertraut, was Lorenz und mir einige… Diskussionen eingebracht hat. Sir James vertritt die Ansicht, wir seien vollwertige Lehrer (was bei unserem Arbeitspensum, welches das eines normalen Lehrers beizeiten übersteigt) und dementsprechend haben wir natürlich jeden Tag anwesend zu sein. Jetzt ist es allerdings so, dass unsere Organisation gerade zum Ende hin verschiedene Exkursionen für und mit uns organisiert; darunter ein Gerichts- und Farmbesuch. Sir James wollte uns nicht gehen lassen, es kostete jedes Mal einige Überzeugungsarbeit. Er sagt, wenn wir nicht da seien, würden wir eine Lücke hinterlassen, unsere Schüler würden nicht unterrichtet. Vollkommen richtig – aber sollte man dann nicht besser unsere Aufgaben kritisieren? Wie kann es sein, dass Freiwillige, die „Unterrichtsassistenz“ leisten sollen, eine Lücke hinterlassen? Beim besten Willen, das sollte nicht das sein, was Freiwillige tun… Und dann auch noch Ghanaern Arbeitsplätze wegnehmen. Wir sind dran, dagegen vorzugehen. Cheers!

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